Literatur

Berlin-Romane

Nach der Inflation von 1923 ist das Leben in der Weltmetropole so bunt und einmalig, dass sich eine besondere Art der Literatur etabliert, die genau dieses weite Spektrum des Stadterlebens abbildet.
Die Grundsätze gibt der Geist der „Neuen Sachlichkeit“ vor: Nichts wird beschönigt, alles will genau beschrieben sein.
Das ist der typische „Berlin-Roman“.
Zu den berühmtesten zählen Alfred Döblins „Berlin Alexandplatz“ und Erich Kästners „Fabian“, aber es gibt noch viele andere, die das  Zeitkolorit der Stadt einfangen und bis heute sichtbar machen.

Heldinnen an der Schreibmaschine

Rudolf Braune: Das Mädchen an der Orga Privat

Ein unscheinbarer Roman über eine Berliner „Tippse“ (so im Buch!) im Jahr 1928. Und doch ein so kraftvoller Aufruf zum Kampf für Arbeiter(innen)rechte, dass die Nazis das Buch verbieten.

Eine, die das Glück suchte

Das kunstseidene Mädchen
Schreibt die junge Autorin Irmgard Keun über ihre eigenes Leben im Berlin der Endzwanziger?
Ist sie wir ihre Romanheldin, eine von uns?
Jedenfalls erfahren wir eine Menge über die Suche nach dem Glück in dieser Zeit.

Warnung vor dem Abgrund

Erich Kästner: Fabian
Vielleicht mein Lieblingsbuch … Vielfach gelesen, immer wieder erfreut. Ja. So wenig moralinsauer und dabei lebendig wie das Leben selbst. Ist das wirklich Satire?

Historische Romane

Ein Vermittlung zwischen den Welten bietet aktuelle Literatur, die sich den Themen und Schicksalen in der Weimarer Zeit widmet.
Nicht jedes Werk trifft für mein Gefühl in Sprache und Tonalität die historischen Gegebenheiten, aber da ist sicher viel Geschmacksache dabei.
Unterhaltung und Geschichtswissen zu verbinden war jedenfalls noch nie eine schlechte Idee. In manchen Büchern ist das geradezu genial gelungen.

Eine fast vergessene Sensation

Mit dem Auto um Welt …
fuhren Clärenore Stinnes und Axel Söderström von 1927-29 – eine echte Pionierleistung und dank Reisebericht zudem eine ethnologische Dokumentation der Zeit.

Berlin Babylon

Der nasse Fisch & Anarchie Deco

Volker Kutschers Kriminalromane um den Kommisar Gereon Rath spielt in dem schicksalhaften Jahr 1929 in Berlin.
Das Autorenduo J.C.Vogt greift den Erfolg auf und wendet die Story ins Fantastische … Ein sehr interessantes Experiment.

Vergangenheitsbewältigung im Krimi

Thomas Ziebula: Der rote Judas
Leipzig, Janur 1920. Kaltblütige Morde an ehemaligen Offizieren weisen auf einen Zusammenhang mit Verbrechen der Wehrmacht im Ersten Weltkrieg hin.
Inspector Stainer, selbst traumatisert, ermittelt und gerät in Gefahr.